Tag 25 - Endlich wieder Bären
- Tobi

- 7. Mai 2023
- 3 Min. Lesezeit
Mit einer komischen Stimmung wachen wir auf. Dieses Gefühl hatten wir noch nie in einem Urlaub. Die Enttäuschung von gestern sitzt noch sehr tief.
Nach einem kleinen Frühstück, sind wir der festen Meinung, die Kenai Insel zu verlassen. Irgendwie werden wir mit ihr nicht richtig warm. In Kanada und in Alaska (bis Anchorage) hat uns alles so gut gefallen und wir waren jeden Tag neu begeistert. Dieses Gefühl fehlt uns hier komplett. Es ist zwar nicht weniger schön, doch irgendwas fehlt.
Bei strömenden Regen fahren wir zum Kenai Fjord Center und wollen die Tour für übermorgen stornieren.
Es geht zwar, aber wie würden keinen Cent wieder bekommen. Klasse.
Jetzt sind wir noch wütender. Was machen wir jetzt? 430$ können wir nicht in den Sand setzen.
Aus Frust gehen wir erst einmal dumpen und Frischwasser auffüllen. Wir beide sind sehr unzufrieden.
Was für uns auf jeden Fall fest steht, dass wir heute und morgen diese Insel verlassen werden.
Es regnet sich immer mehr ein und wir fahren ohne Zwischenstopp bis nach Portage.
Eigentlich wollen wir uns nur ein bisschen die Beine an einem kleinen See vertreten.
Und was kommt aus dem See zum Vorschein?
Ein Grizzly. Echt jetzt? Er ist zwar sehr weit weg, aber Jule kann mit ihrer guten Kamera super heran zoomen und wir bestaunen ihn. Einfach nur süß der Kleine. Wir kommen aus dem Schwärmen nicht mehr heraus.
Ist das die Entschädigung für gestern?
Er kämpft sich raus und so nass wie er ist, sieht er wie ein Bison aus. Wir würden ihm am liebsten mitnehmen.
Dadurch, dass man zu dem See auch nicht wirklich nah heran kann, lässt er sich auch nicht stören.
Jetzt sind wir wieder glücklich. So schnell kann es gehen.
Wir sind ja auch wieder an dem Ort, an dem es uns so gefallen hat. Der Regen hat aufgehört und es wird auch wieder heller.
Irgendwann fahren wir aber weiter. Ich glaube der kleine Theo ist immer noch dort.
20 Meilen weiter sehen wir auf einem Hügel wieder einen Bären. Zum Glück ist der Standstreifen hier breit genug und wir können stehen bleiben.
Diesmal ist es ein Schwarzbär. Er präsentiert sich in bester Modelmanier. Als ob er das nur für uns macht.
Das doofe Gefühl ist fast weg und wir sind so froh, dass wir die Orte, wo es uns nicht so gefallen hat, verlassen haben.
Aber paar Meter weiter wird es noch besser. Am Seitenrand steht ein weißes Auto. Leider konnte ich nicht so schnell reagieren um stehen zu bleiben. Jule hat aber einen Bären gesehen.
Also schnell wenden, um dann wieder zu wenden und uns hinter das Auto zu stellen. Auf einem steilen Berg voll mit Schnee toben zwei Schwarzbären. Ja wie stark ist das denn?
Leider verschwinden sie nach 3 Minuten hinter den dichten Sträuchern.


Spätestens jetzt ist alles wieder vergessen.
Hinter Anchorage wird der Verkehr auch wieder weniger und wir statten dem Thunder Bird Fall einen Besuch ab.
Eine Meile ist der Weg lang und nur die Anfangspassage ist anstrengend. Hier geht es mit einem 20 prozentigen Aufstieg weit nach oben. Danach ist es ein schöner Waldweg und entspannt zu laufen, bis man zu einer Brücke kommt, von der man eine schöne Aussicht hat.
Er ist jetzt nicht der Super Wasserfall, aber einen Spaziergang auf jeden Fall wert.
Neben dem Parkplatz ist ein weiteres Schild. Es zeigt den Eklutna Lake an. Er ist 10 Meilen entfernt. Wir haben ja Zeit.
Die Strecke ist richtig schön. Viele enge Kurven führen hoch und runter. Eine perfekte Motoradstrecke.
Am See ist auch mächtig was los. Viele Fahrradfahrer, Wanderer und Kajakfahrer.
Er ist richtig groß und von den Bergen eingeschlossen. Traumhaft.




Neben dem Parkplatz ist eine Futterschale für die Elche aufgebaut. Ein paar sind sogar gerade am fressen.


Danach geht es nach Palmer zum Fred Meyers. Wir wollen noch paar Kleinigkeiten einkaufen. Ich frage die Kassiererin wieder ob ich ihre Memberkarte bekomme.
Nö, dafür eine eigene. Mit dieser sparen wir 32$ und bekommen 21 Punkte.
So geht das natürlich auch.
Zum Abschluss besuchen wir noch eine Bibliothek kurz hinter Palmer. Die haben immer super Internet und einen großen Parkplatz.
Davor ist ein kleiner Weg mit der Geschichte vom Gold schürfen. Sehr interessant und einige Geräte sind auch ausgestellt.





Da hier das Wildcampen nicht verboten ist, entscheiden wir uns hier zu bleiben. Ich muss schließlich einige Berichte wieder online stellen. Auf der ungeliebten Insel, hatten wir nirgends richtig gutes Internet.
Jule kocht sogar, damit ich in Ruhe fertig schreiben kann.
Sie macht uns Nudeln mit Bolognese Soße. Es schmeckt - überraschend - sehr gut.
Bei einem Kaltgetränk machen wir uns einen Plan für die nächsten und letzten Tage.
Morgen werden wir uns hier in der Gegend bewegen und einige Wanderwege bewältigen und abends dann wieder nach Seward fahren, damit wir übermorgen die Tour machen können. Darauf freuen wir uns eigentlich noch nicht wirklich, aber es ist halt bezahlt.
Ein wirklich starker Tag geht zu Ende. Schlimm angefangen, wurde es immer besser und besser. So wie wir es haben wollen.
Gefahren Meile/Kilometer: 212/341













































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