Tag 12 Royal Natal Nationalpark – Sabie
- Tobi
- 4. Juni 2019
- 5 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 18. Sept. 2024
Ich werde durch irgendwelche Geräusche wach und mache langsam die Augen auf. Es ist noch dunkel und neben mir ist Jule wach. Was ist denn hier los?
Sie kann nicht mehr schlafen, da es draußen sehr doll stürmt und das ganze Haus wackelt. Es ist halb vier und ich schließe wieder meine Augen, werde aber immer wieder wach und ich glaube insgeheim freut sich Jule, dass sie mich auch Mal nicth schlafen lassen kann.´
Halb sieben stehen wir dann auf und bewundern den schönen Sonnenaufgang über die Berge. Heute sehen wir mehr, da es anscheinend aufgehört hat zu brennen.
Als wir die Terrassentür schließen, ist ein Vogel damit aber gar nicht einverstanden. Er hämmert mit seinen Schnabel ganz doll gegen die Scheibe. Wir müssen ihn dann wirklich Weg jagen, bevor ihm noch was passiert.
Da wir jetzt aber noch eine Stunde Zeit haben, bis es Frühstück gibt, machen wir ganz entspannt und packen unsere Sachen.
Pünktlich 7:30 Uhr sind wir beim Frühstück und die Mitarbeiter sitzen noch gemütlich am Tisch und quatschen. Wir glauben, sie haben noch nicht mit uns gerechnet, obwohl wir gestern auch die ersten und pünktlich waren.
Heute gab es French Toast, Speck, Würste, Bohnen und Spiegelei. Es war wieder sehr gut.
Jule hat es anscheinend nicht ganz so vertragen und hat ein bisschen mit dem Magen zu tun, ich seltsamer Weise nicht, obwohl ich ja der empfindliche bin.
Kurz nach 8 Uhr startet heute mal wieder eine lange Autofahrt. Das Navi zeigt 558 Kilometer und eine Fahrzeit von 6:34 Stunden an.
Die ersten 220 Kilometer sind diesmal sehr langweilig und führt nur an vertrockneten Felder vorbei. Keine Dörfer, keine Menschen und kaum Verkehr. Nur zwei Affen verabschieden uns zum Anfang.
Dadurch zieht sich die Strecke ordentlich.
Die nächsten 150 Kilometer sind auch nicht weiter schön, außer das es 2 Dörfer, dadurch auch Menschen und mehr Verkehr gibt (hauptsächlich LKWs die mit Max. 25 km/h eine wirkliche Behinderung da stellen.
Auf einmal macht mein Magen komische Geräusche und mir geht es dann gar nicht gut. Ich suche schon irgendeine Stelle wo ich kurz anhalten kann. Doch Jule sieht im Navi, dass gleich eine Tankstelle kommt. Mit Vollgas, also mit 22, da ich den LKW nicht Überholen kann, wird mir immer unwohler und ich sehe zum Glück ein KFC.
Dort schnell geparkt. Irgendwas war heute also beim Frühstück was wir beide nicht vertragen haben. Jule geht es mittlerweile viel besser und hat die Gunst der Stunde genutzt und sich ein Eis bei KFC geholt. Da passt man einmal nicht auf sie auf.
Jetzt wollte ich das erste Mal im Urlaub das Steuer an Jule abgeben, aber sie will nicht. Sie hat zu dolle Blasen am Fuß, aber fragt mich noch nett, ob ich denn überhaupt gar nicht mehr fahren kann. Es geht und ich fahre also weiter.
Beim nächsten Dorf erinnerte mich ganz viel an die Domrep. Links neben uns sind zerfallene Häuser, überall liegt Müll (die Tiere ernähren sich davon) und die Menschen laufen nur in Ponchos und Barfuß rum. Rechts neben uns ist ein riesen Feld voll mit Müll der verbrannt wird. Dort arbeiten dann auch wirklich Menschen. Sie haben aber Schuhe an, sonst das gleiche wie die anderen.
Am Straßenrand wird „frisches“ Obst und Gemüse verkauft. Wem das nicht reicht, der bekommt auch für umgerechnet 5 € ein Huhn. Na wenn das nichts ist.
Das sind Bilder, die einen – egal wie oft man das schon gesehen hat – nie kalt lassen werden.
15 Kilometer weiter, wieder ein ganz anderes Bild. Wunderschöne Häuser, super Gärten und viel Wasser. Am Straßenrand ist kein bisschen Müll, sondern Palmen.
Die letzten 80 Kilometer soll die Panorama Route von Südafrika sein. Es geht über Berge und sehr guten Straßen weiter bis zu unserer Unterkunft.
Wirklich umgehauen hat uns die Route bis jetzt nicht. Es waren nur Bäume die alle gleich groß sind auf ihren Feldern, denn hier werden sie gezüchtet und ab einer bestimmten höhe wir daraus Brennholz und was auch immer gemacht.
Dafür haben wir das erste mal in diesem Urlaub die 30 Grad Marke geknackt (in Berlin waren es ja heute unerträgliche 36 anscheinend).
15:15 Uhr erreichen wir unsere Unterkunft. Nach dem wir geklingelt haben, begrüßt und unser Gastgeber sehr nett und zeigt uns alles.
Wir haben ein kleines, gemütliches Gartenhäuschen aus Holz, mit allem was man braucht. Küche, Bad, Bett, Grill und ganz wichtig, Heizdecken für Jule. Nachts wird es ja hier sehr kalt (5 Grad).
Wir gönnen uns nach der anstrengenden Fahrt ein halbes Bier und gucken, was wir jetzt noch besichtigen wollen.
Ein schöner Wasserfall ist nur 6 Kilometer von uns entfernt und man kann dort direkt hinfahren und muss nur 2 Minuten laufen. Na wenn das Mal nichts ist.
Also Düsen wir die Strecke, wo 100 erlaubt sind, mit 40 lang und weichen gekonnt die Schlaglöcher aus. Die ganze Straße ist voll damit. Hinter mir drängelt einer, will mich aber auch nicht Überholen. Tja, dann ist das halt so.
Am Wasserfall angekommen, bezahlen für unsere 3 € Eintritt und parken.
Der kurze Weg führt durch den Dschungel und wir sehen ihn. Endlich!
Der Lone creek Wasserfall ist 70 Meter hoch und sieht bezaubernd aus.
Alles darum ist herrlich grün und die Massen fallen mit einer extrem Wucht nach unten.
Die Drängler von eben waren 15 männliche Inder. Sie waren sehr laut, ließen Müll auf dem Boden liegen, machten unendlich viele Selfies und waschten sich im Wasser.
So schnell sie da waren, waren sie zum Glück auch wieder weg. Fast wie die Asiaten in ihren Urlauben.
Danach waren wir ungestört und konnten nun schöne Fotos und Videos machen.
Als wir wieder beim Auto waren, sind die Inder immer noch da und waren diesmal alle im Bach. Die Frauen haben in der Zeit den Grill angeschmissen und bereiteten das Essen vor.
Wir fuhren weiter und sahen noch ein Schild für ein Wasserfall, Ein bisschen Zeit haben wir noch, also auf geht’s.
Diesmal war es eine Schotterpiste, mit nicht ganz so vielen Schlaglöchern. Anfangs fuhr ich noch vorsichtig, aber merkte, dass ich so jeden Stein mit nehme und merke. Also mit 40 darüber fahren und wir wünschten uns unseren Jeep aus der USA wieder.
Der Wasserfall war anscheinend geschlossen, da am Eingang keiner mehr war und das Eintrittsgeld verlangte. Da es aber keine Schranke gab, fuhren wir bis zum Parkplatz und mussten dann noch 4 Minuten nach oben laufen.
Der Wasserfall war klein aber fein. Er schoss aus zwei Seiten raus. Leider gab es hier nur einen Punkt zum bewundern, welcher aber nicht der optimalste war.
Trotzdem waren wir froh und es war ein schöner Abschluss für den Tag.
Jetzt müssen wir uns aber beeilen, da wir noch einkaufen wollen und es gleich dunkel wird.
Mit den letzten Sonnenstrahlen erreichten wir den Spar und kauften noch trinken und alles für das Grillen ein.
Zum zweiten Mal in diesem Urlaub, müssen wir eine kurze Strecke im Dunkeln fahren. Zum Glück waren es nur 6 Minuten. Aber man sieht nichts. Selbst wenn es Beleuchtung gibt, strahlt sie nicht auf die Straße.
Angekommen schmissen wir den Grill an und machten, da wir hier sehr gutes Internet haben, kurz zwei Videochats mit der Familie.
Danach genossen wir unsere T-Bone Steaks mit Pommes auf der Terrasse.
Wir saßen noch ein bisschen draußen und freuen uns schon auf die nächsten Tage.
Ab morgen geht es für 3 volle Tage in den Krüger Nationalpark. Dort sind 8000 Elefanten, 1800 Löwen und noch ganz viele anderen Tiere zu bestaunen. Wir hoffen, dass wir alle sehen. Besonders einen Löwen und ein Nashorn. Die sieht man sehr selten.
Falls wir am zweiten Tag nicht so viel Erfolg haben, buchen wir eine Tour, damit wir auch alles gesehen haben.
Gegen 19:30 Uhr wurde es uns zu kalt draußen und wir gingen rein.
Jule hat in der Zeit, wo ich schreibe das Geschirr sauber gemacht und wollte unbedingt, dass ich es hier drin erwähne.
Jetzt ruhen wir uns noch auf dem Bett bei einem Film aus.
Gefahrene Kilometer: 590
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