Tag 13 - Wandern und Offroad zum Wadi Nakhr
- Tobi
- 22. Nov. 2022
- 7 Min. Lesezeit
Heute hat Jule mal den groben Plan gemacht und sie will wandern.
Na das kann ja was werden. Auf meine Frage wie lange, meinte sie, es sind nur 1,2 Kilometer hin und das Gleiche wieder zurück. Na gut, dass ist okay. Sollen ja heute auch nur 36°C werden.
Dann starten wir motiviert den Tag und decken uns mit Wasser ein. Jule holt sich einen Kaffee und ist wieder begeistert.

Vorher machen wir noch einen Abstecher zum Jabreen Castle. Es sieht von außen nicht schlecht aus, aber irgendwie reizt uns das von Nizwa und Bahal mehr und der Eintritt ist auch ordentlich (19 € für uns beide). So machen wir von außen noch Fotos und fahren weiter.


Kurz bevor wir den Parkplatz zu Wanderung erreichen, schreit Jule auf einmal los. Sie hat was mitten in der Pampa entdeckt und wir können doch noch mal schnell wenden und uns es angucken.
Kehrtwende und nur sind laufen wir auf einem Schotterweg zu einem Stein, wo kleine Pferde abgebildet sind. Jule vergleicht es mit dem Newspaper Rock. Okay, ich sage dazu mal lieber nichts.

Kann man gar nicht übersehen

Ja, hübsch. Richtiger Tourimagnet.
Sehr einfallsreich heißt er auch "Horse Rock".
Am Valley Necrosis parken wir und machen uns Wanderfähig. Von Einheimischen werden wir gefragt, ob sie uns fahren sollen.
Nein Danke, wir wollen zum Wadi Ghul wandern.
Wir laufen die Treppe hinunter und laufen den ausgetrockneten Fluss entlang. Der Anfang ist noch schön mit Palmen übersäht und schattig. Rechts und links sind die Berge und scheinen durch die Sonne in einem schönen Orangeton.

Noch ist sie motiviert


Ich auch, aber nicht mehr lange.
Nach 30 Minuten passiert nicht viel. Der Weg ist durch die feinen und großen Kieselsteine sehr anstrengend und irgendwie ändert sich das Bild nicht wirklich. Ab und zu mal ein Miniwasserfall und paar Pfützen.



Beobachtet werden wir auch noch.
Wir laufen nur noch in der Sonne und hoffen nach jeder Abbiegung, dass endlich mal ein bisschen Schatten kommt.
Wenn ein geeigneter Stein unter einer Palme ist und sie ein bisschen Schatten spendet, nutzen wir diesen gleich zu einer kleinen Pause und trinken unsere Vorräte weg.

Uns kommen viele Touren mit ihren Geländewagen entgegen oder heizen an uns vorbei. Das sieht schon nach richtig viel spaß aus, besonders wenn es durch das Wasser geht.

Und weg sind sie
Die Schlucht wird auch immer enger und die Klippen und Berge sehen immer Beeindruckender aus. Es macht schon spaß, nur wissen wir nicht, wann den Endpunkt erreichen und da es immer noch keinen Schatten gibt und wenn, dann nur für 1 Minute, werden wir auch langsam Kraftloser und wir müssen das auch noch zurück.




Nach 1:45 Stunden wandern und 4,2 Kilometern, denken wir an den Rückweg.
Das nächste Auto was kommt fragen wir, wie lange es noch entfernt ist und ob es sich lohnt.
Sie meinte, eine halbe Stunde mit Auto und es ist so ein toller Ort.
Hmm... 30 Minuten mit Auto sind ca. 1:30 Stunden zu fuß, wenn alles gut ist.
Aufeinmal hält ein Guide an. Er hat Jules rotes Gesicht schon vom weiten gesehen und dachte sie wäre ein durchfahrt Verboten Schild.
Er fragt wo wir hin wollen und meinte, wir sind ganze Zeit im Wadi Ghule spaziert und das nächste ist der Wadi Nakhar. Doch ist dieser noch ein ordentlich Stück entfernt und es geht viel Bergauf und an Schatten brauchen wir erst gar nicht denken. Dieser kommt erst in 2 Stunden.
Wir schnaufen und denken nun wirklich an den Rückweg. Doch der Fahrer redet kurz mit seiner Begleitung und sie meinten, wir dürfen mit und wieder zurück. Cool. Ich frage was sie dafür haben wollen und sie meinten, nichts. Gebucht haben sie es so oder so und der Fahrer sagt auch, dass er dafür nichts extra verlangt, Im Auto ist doch noch Platz. Vielen Dank.
Unsere Gäste stammen aus Polen und die Frau ist sehr kommunikativ.
2,5 Wochen sind sie hier und sind Anfang 50. Sie sind sehr symphytisch und der Guide ist auch sehr lustig und nett. Eine gute Truppe. Da haben wir noch mehr Glück gehabt.

Klimaanlage, kaltes Wasser und eine aufregende Offroadfahrt. Geil.
Wir machen einen kleine Pause umd die tolle Aussicht zu genießen und er uns den Weg zeigt, wo wir gleich durch müssen (mit Auto natürlich). Ich freue mich schon riesig.

Ja sehr schön

doch jetzt bin ich heiß

Hier fährt er gleich durch.
Gespannt steigen wir alle ins Auto und ich habe den Gedanken, dass wir komplett durch das Wasser fahren, doch der fährt rechts an den Steinen und ist nur minimal mit den linken Rädern im Wasser. Schade.
Trotzdem macht die Strecke unheimlich viel spaß und wir werden gut durch geschüttelt.
Jule und ich gucken uns immer wieder an und sagen, dass hätten wir nicht geschafft mit laufen. Das Thermometer im Auto zeigt 39°C an.
Nach 28 Minuten haben wir das Ende der Strecke erreicht. Weiter kommt man nicht mit Auto. Man kann noch ein bisschen weiter hinein laufen, doch viel mehr wird man nicht sehen. Das nächste richtige Highlight ist der Snake Canyon. Dafür braucht man mit Wandern zwei Tage und viel Erfahrung. Man muss sich 30 Meter abseilen (und die dann wieder hoch irgendwann). Von 7 bis 9 Meter hohen Klippen ins kalte Bergwasser springen und dann noch sehr nah am Abhang klettern und wandern. Dann sieht man die Snake Canyon der wunderschön sein soll und wem das noch nicht genügend Abenteuer ist, der kann noch eine Höhle erkunden.
Gut, dass machen wir schon mal nicht.
Wir gehen ins kleine Bergdorf und bekommen von einem Einheimischen Kaffee (Jule sagt, er hat sehr gut geschmeckt) und natürlich zeigt er seine Werke, die wir gerne erwerben können. Als ob ich es nicht geahnt habe. Ich gucke mir in der Zeit die Umgebung an und finde sie wunderschön. Das Dorf ist schon ein bisschen runter gekommen und glaube auch nicht, dass sie da wohnen.







Jules neuer Kumpel. Leider war ich mit dem Geld Fotos machen und so konnte Jule keinen Schlüsselanhänger aus Schafswolle, natürlich alles Handgefertigt, nicht kaufen.
Unser Guide zeigt noch kurz den Platz wo man Baden könnte, wenn Wasser da wäre und nun geht es zurück.
Die Rückfahrt wird sehr lustig und wir er fährt diesmal richtig und heizt durch das Wasser, driftet auf den Kies und nimmt die Kurven sehr mutig. Er hat es so unter Kontrolle, dass man sich nicht unsicher fühlt und es macht so viel spaß.
Nach 3:15 Stunden erreichen wir wieder unser Auto. Wir bedanken uns noch mal sehr herzlich und wünschen uns einen Urlaub. Als ich meine Geldbörse raus holte, sagten alle gleich No ,No, No und weg waren sie. Super lieb von ihnen.
Lohnt es sich nun dort hin zu wandern? Wir denken nicht. Wenn der Wadi voll mit Wasser wäre, ist es vielleicht was anderes, aber ansonsten ist die Strecke ganz schön anstrengend und die Aussicht ist zu 90 % die Gleiche. Da reicht wirklich die 1,2 Kilometer hin und das Selbe wieder zurück zu laufen. Gut, wir sind natürlich auch nicht die größten Wanderer. Wir sind halt Stadtkinder.
Lohnt sich eine Tour? Hier macht nur das Autofahren sehr viel Spaß, aber extra dafür Geld auszugeben? Am Endpunkt haben wir nicht viel davon gesehen. Er wollte nur bei seinem Bekannten ein Kaffee trinken und ihn seine Sachen verkaufen lassen.
Wäre es meine Tour gewesen, hätte ich ihm gesagt, dass ich mehr sehen will, aber in dem Fall war ich einfach nur Dankbar.
Viele sind mit ihren Mietwagen (natürlich SUV) hier lang gefahren und hatten spaß.
Man muss es aber auch wirklich auf dieser Strecke können und dazu muss man bedenken, dass die meisten Autovermieter einen Schaden auf einer Offroad strecke einen in Rechnung stellen. Die wissen schon warum. Das muss dann jeder für sich selber entscheiden, unseres wäre es nicht.
Trotzdem hat es viel spaß gemacht und wir haben uns viel bewegt. Gesehen haben wir auch viel und da wir nun doch früher zurück sind, als gedacht, steuern wir noch die Wadi Damm Pools an.

Auf der Strecke fallen uns mal wieder die ganzen Vasen neben die Palmen auf. sieht schön aus und vielleicht als Wasserspeicher gedacht. Finden wir evtl. noch raus.
Ansonsten fahren wir über die Autobahn (über die Berge haben wir keine Lust, weil es zu viel Zeit kostet) und waren die letzten 11 Kilometer eine Landstraße mit wunderschönen Bergen entlang.




Wir können uns gar nicht satt sehen.
Die letzten 650 Meter müssen wir laufen. Hier ist wieder eine Schotterpiste. Die Strecke ist aber mehr als machbar.
Es geht nur Bergauf und wir haben eine wunderschöne Aussicht auf die Schlucht und das Palmenmeer.





Leider ist alles ausgetrocknet. Doch es ist wunderschön. Vor 17 Tagen waren einige hier noch Baden und durch seine Abgeschiedenheit (90 Kilometer von Nizwa entfernt) ist es einer echter Geheimtipp, wo nicht mal viele Einheimische hingehen (gut, haben auch in den Regenmonaten genügend andere Möglichkeiten). Diesen Ort kann ich auch nur weiter empfehlen und wir setzten uns immer mehr in den Kopf im September 2024 noch einmal hier her zu kommen und alle Wadis in ihrer vollen Pracht bestaunen zu dürfen.
Insgesamt wandern wir hier auch 4 Kilometer und langsam werden die Beine auch immer schwerer.
Genau mit dem wunderschönen Sonnenuntergang verlassen wir diesen tollen Ort und sind froh über das Gesehene heute und stolz auf uns.
Eine tolle Erfahrung und wieder einmal nur nette Menschen.

Die Berge von vorhin erleuchten in einem Rotton, der uns ein bisschen an Wadi Rum erinnert.
In Nizwa wieder angekommen, holen wir uns noch trinken im Hypermarkt und Jule erwirbt sich zwei Uhren in Nudelschrift. Wieso zwei? Weil es ein Angebot gibt, Kaufe zwei, bezahle eine. Natürlich muss ich diesen Kauf vollziehen und nur mir wird zum Schluss die Hand gegeben für dieses Geschäft. Frauen führen einfach keine Geschäfte aus (ein bisschen altmodisch ist es selbst hier noch).
Da die Burger so gut geschmeckt haben gestern, müssen wir die heute von dem anderen Stand probieren.
Es herrscht heute ein größeres treiben als die zwei Tage davor. Es ist ja auch ihr "Freitag" und so können wir lange auf unser essen warten und den Trubel auf dem Parkplatz genießen.
Selbst 4 anderen Touristen haben wir an beiden Ständen gesehen. Der Holländer stellt sich mal wieder komisch beim bestellen an (so werden die nie Weltmeister).
Vom weitem kommt noch eine weiße Frau an, die Ökomäßiger nicht aussehen kann und wird von allen vom weiten schon merkwürdig angeguckt.
Sie guckt sich in Ruhe alles an und fragt dann, ob es einen vegetarischen Bürger gibt. Sein Gesicht spricht Bände, sowas hat er wahrscheinlich noch nie gehört.
Das Team hier ist auch so eingespielt und kennt seine Handgriffe und bei dem Brot kein Fleisch raufzumachen geht nicht. Enttäuscht geht sie wieder.
Wir lächeln uns alle kopfschüttelnd an und wir bekommen unsere Burger. Zwei mal Chicken und zwei mal Beef. Wir bezahlen gerade einmal für diese selbstgemachten Burger 7 €.
Auf der Terrasse genießen wir diese super leckeren Burger. Besser als die von gestern und dazu noch preiswerter.
Der Beefburger schmeckt uns am besten.

Morgen müssen wir um 5 Uhr aufstehen. Wir wollen uns den Aufbau des Viehmarktes angucken und uns um 6 Uhr dann in des Getümmel hineinstürzen.
Gefahren Kilometer: 327
Yorumlar