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Tag 4 Kap Algulhas – Pettenberg Bay

  • Autorenbild: Tobi
    Tobi
  • 12. Juni 2019
  • 7 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 16. Sept. 2024

Mal wieder (wie soll es anders sein) bin um 6 Uhr wach und schaue auf mein Handy. 160 Nachrichten. Was ist denn da los? Union ist das erste Mal in die 1. Bundesliga aufgestiegen. Herzlichen Glückwunsch und ich hoffe das Geweine wird nicht zu groß sein, wenn ihr zwei heftige Derby Niederlagen erträgt (träumen darf man ja).

Die Schaben sind wieder da wo sie hin gehören und die 1. Liga ist seit Ewigkeiten wieder mit zwei Berlinern Vereinen vertreten, jetzt geht es aber wieder zurück in den Urlaub.



Das Essen haben wir um halb acht bestellt, damit wir heute sehr früh los fahren können, so sind wir auch genau fertig und die Sachen schon im Auto. Nur unsere Gastgeberin sieht es nicht so eng mit der Zeit und erscheint erst 7:45 Uhr in der Küche.

Wir sitzen direkt am Fenster mit Aussicht zum Meer und es werden frische Omeletts angefertigt. Sie sind ganz okay.


Gesättigt checken wir aus und machen uns auf den Weg zur Waenhuiskrans Cave.


Die Höhle soll ziemlich genial aussehen, aber leider kann man sie nur bei Ebbe besuchen.


Die 44 Kilometer sind auch sehr schnell geschafft und mit voller Vorfreude parken wir unser Auto direkt am Strand. Hinter uns sind unzählige riesige Sanddünnen. Das ist schon Mal alles super.


Der knapp ein Kilometer lange Weg dorthin führt durch zucker weichen Sand bis zu den Klippen wo die Höhle ist.


Wir klettern den Weg runter und stellen ernüchternd fest, dass gerade die Flut kommt. Es wird auf einem Schild noch Mal gewahnt, bloß nicht bei Flut dahin zu gehen. Die Gefahr zu ertrinken oder zu erfrieren, wenn man 6 Stunden im nicht so warmen Wasser steht, soll sehr hoch sein.

Schade, aber die Aussicht und alles drum herum ist super schön, sodass wir nicht ganz traurig sind.




















Im Auto geben wir jetzt unser nächstes Ziel ein (unser offline Navis sind mehr als gut) und wir haben jetzt eine Strecke von 411 Kilometer vor uns.


Die ersten 200 werden von Wolken und immer wieder einkehrenden Regen beschattet. Aber ein Highlight gibt es dann doch noch:


Als wir Mal wieder, an eine riesen Horde Schafen vorbei fahren und ich wie immer zu Jule sage: „ guck Mal, Kühe“ bin ich schon drauf konzentriert weiter zu fahren und Jule sagt, hast du das Zebra gesehen? Bitte was soll ich bei den Schafen gesehen haben?

Also umgedreht und geparkt. Tatsächlich steht ein einsamen Zebra dort und guckt uns verdutzt an, wir es aber auch. Einfach super. Das erste Zebra was wir in diesem Urlaub sehen.








Belustigt fahren wir nun weiter und können es kaum glauben, bis am Straßenrand neben uns zwei Antilopen neben uns her Rennen (man sind die schnell). Sie sind viel größer als gedacht und wir bekommen kein Foto von ihnen hin, sodass Jule ein Video macht. Bis 60 km/h haben sie keine Mühe neben mir zu sein, danach muss ich Mal viel schneller fahren um die abzuhängen, nicht das eines von ihnen vor unserem Auto springt.


Apropos Verkehr: Aggressivität gibt es nicht und es gibt auch nur zwei Sorten von Fahren, entweder schleichen oder Rasen. Keiner der Cruist. Schade. Aber der langsame macht immer Platz, wenn es die Möglichkeiten her gibt, beim Überholen wird sich mit Warnblinker bedankt und er sagt mit einer Lichthupe Danke und das wirklich jedes Mal und jeder. Jules Aufgabe ist es, den Warnblinker an und auszumachen. Sie darf also keine Sekunde ruhen. Das ist somit die wichtigste Aufgabe, alles andere ist Nebensache, aber danke und bitte muss sein. Finde ich persönlich richtig cool. Gehupt wird dadurch gar nicht.


Die letzten 200 Kilometer führen uns über Berge, traumhafte Regenwälder und Sümpfe. So macht fahren Spaß und wir kommen ins schwärmen.


Als wir Plettenberg Bay erreichen, entschließen wir uns noch einen kurzen Abstecher zu dem Nationalpark Tsitsikamma zu machen, den wir morgen mit mehr Zeit besuchen wollen.

Schon beim Befahren der Straße muss ich ordentlich auf die Bremse treten, denn auf einmal sind 10 Affen auf der Straße. Am Rand sitzen noch mehrere und einer trinkt sogar aus einer Coladose, die er bestimmt irgendwo geklaut hat. Ein super Bild, aber sie sind so schnell, dass es fürs Autofahren nicht so gut ist.

Immer wieder werden wir Affen am Straßenrand oder auf ihr sehen, besonders nach und vor Brücken.


Bei einer riesen Brücke fahren wir ran und uns wird gefragt ob wir jumpen wollen. Bitte noch einmal? Ahh hier kann man Bungee jumping machen. Okay, wir wollen nur gucken. So dürfen wir rein.

Also gleich zur Aussichtsplattform und wir sehen die Brücke. Oha, ist die Hoch, es ist die höchste Brücke der Welt von wo man Springen kann (216 Meter hoch). Alice, die im März hier war, hat es sich getraut. Respekt.


Wir gucken uns die Lebens mutigen an und gucken lieber nach links, dort sind ganz viele Berge, wo kleine Wolken in der Mitte sind. Unglaublich, es sieht fast wie bei Avatar aus.








Wir wollen noch Mal in einem Park anhalten, wo wir vorhin vorbei gefahren sind. Das Bild zeigte viele Wildkatzen.


Wir fuhren also zum Tenikwa Wildlife hin und die Strecke führte nur an Slums vorbei. Es war keine befestigte Straße mehr und das Gefühl wurde komisch, obwohl uns alle nett winkten.


Am Park angekommen, darf man nicht mehr als 25 km/h fahren, wegen den Tieren. Wir hören schon ein ordentliches Gebrüll und sind voller Vorfreude. Also schnell zur Rezeption und Tickets gekauft. Es ist leider nur noch eine Tour offen, die anderen gibt es um die Uhrzeit nicht mehr. Für 15 € pro Person müssen wir also die Gruppenführung nehmen, aber da wir die Einzigen hier sind, ist es eine Private.




Um 16 Uhr erwartet unser Guide Ash uns schon und los kann es gehen. Er erklärt die Hintergründe und es ist sehr faszinierend.


Eigentlich ist dies nur ein Krankenhaus für Wildkatzen, mit riesen „Käfigen“ um sie wieder gesund zu machen.


In den Wäldern der Slums ist die Wilderei extrem groß, weil sich viele nicht trauen hier herzukommen. Die Leute aus dem Slums lieben aber diese Tiere und finden immer wieder verletzte. Sie hassen die Wilderer und würden sie am liebsten Tot sehen, sie haben sonst nicht viel woran sie sich erfreuen können.


Ash kam bzw kommt aus den Slums und hatte einen verletzten Gepard in die Klinik gebracht und kam jeden Tag vorbei, um sich zu erkundigen, so hat er seinen Job hier bekommen.


Die Tiere bleiben auch nicht lange hier, sobald sie Fit sind, werden sie hauptsächlich in den Addo Nationalpark gebracht, wo sie es um einiges besser und sicherer haben als hier. Es kam schon Mal vor, dass in der Hauptsaison, nur ein Käfig besetzt war. Ist natürlich sehr gut, aber auch wieder schlecht, weil dieser ausgezeichnete Verein von Greenpeace von den Einnahmen der Führungen finanziert wird. Eine super Geschichte und es ist für uns jeden Cent wert.


Hier lieben sie alle die Tiere und die „Käfige“ sind riesig.

Da heute kaum Touris -leider- da waren, da sich viele von dem Weg durch die Slums abschrecken lassen, bekommen wir eine super Führung und wir dürfen bei der Fütterung zu gucken (darf man eigentlich nur um 7 Uhr).


Wir sehen Leoparden, Geparden, 3 verschiedene andere Wildkatzen die wir immer noch nicht ganz zuordnen können und zwei Löwen. Die Löwen sind die einzigen die immer hier bleiben. Es ist sogar ein weißer Löwe mit seiner Schwester und als sie ihn abtransportierten wollten, hat er sich bei der Betäubung so gewährt bzw. geweint, dass die Mitarbeiter es nicht übers Herz brachten und sie die beiden behielten.


Unglaublich wie die alle diese Tiere lieben. Wir bekommen auch so viel Hintergrund wissen. Es war ein einmaliges Erlebnis und jeden Euro wert.


Wir kamen bis auf einen Meter an sie ran. Der Leopard sprang über uns auf dem Zaun und hätte uns an sabbern können. Wie gigantisch, wenn nur 30 Zentimeter über dir so ein großen Tier steht.


Der weiße Löwe lag 20 Zentimeter von uns weg und machte eigentlich gar nichts, aber man hatte einen unglaublichen Respekt vor ihm. Er ist halt wirklich der König im Dschungel.




Es ist 17 Uhr und wir verabschieden uns dankend von allen Mitarbeitern und gaben Ash noch ein Trinkgeld für diesen tollen Trip.


Jetzt müssen wir noch 30 Minuten zum Hotel fahren und uns ein bisschen beeilen, es wird langsam Dunkeln (diesmal sehen wir sogar einen Sonnenuntergang). Die Sicht wird jetzt schon extrem schwierig und man muss auf alles gefasst sein. In alle Foren ließ ich, bloß nicht im Dunkeln fahren, es ist extrem gefährlich.


Wir hielten einen Kilometer vor unserer Unterkunft noch an einem Supermarkt an, holten Trockenfleisch, Chips und Trinken für heute Abend und fuhren dann die letzten Meter dahin.


Das Hotel musste ich vorher schon bezahlen und dadurch ging es super schnell. Unser Zimmer ist sehr groß und ausgezeichnet, so wie das ganz Hotel. Einen Bewachten Parkplatz, einen eigenen Strand und Restaurants. Hier hätten wir auch paar Nächte mehr nehmen können, wenn morgen das Frühstück auch so gut ist, wie der Rest bis jetzt.


Wir gehen noch kurz zum Pavillon am Strand, trinken dort gemütlich ein Bier und gucken uns den super Sternenhimmel, mit Sicht auf die Milchstraße an.


Was für ein schöner Ausklang von diesem tollen Tag.


PS: Ich vergaß ganz, das Tanken zu erwähnen. Ich wusste durch die Foren ja schon wie ich mich zu verhalten habe, aber es ist ein wirklich super Erlebnis.

Man Parkt vor seiner Säule und schon kommt ein netter Mitarbeiter und fragt dich, wie viel er Tanken soll. Danach macht er deine Scheiben sauber (bei uns das Auto) und kassiert und bringt einem das Wechselgeld. Man muss das Auto nicht mehr verlassen und es ist danach so sauber. Im Internet schreiben sie ein Trinkgeld von 10 Rand ( 61 Cent), aber das Auto war so dreckig und er so nett , ich gab ihm 20 (1,22 €) und er freute sich wie ein Schneekönig.

Das war also Tag 4 und wir haben ihn trotz der langen Autofahrt sehr genossen und sind so froh über das bis jetzt gesehene und bereuen nichts.


Gefahrene Kilometer: 532

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