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Tag 6 - Höhlen und Wasserfälle

  • Autorenbild: Tobi
    Tobi
  • 13. Juli 2024
  • 8 Min. Lesezeit

Jules letzter Tag als 3x jährige steht heute an (das richtige Alter darf ich nicht angeben, sonst werde ich nicht gesund nach Hause kommen).


Da heute noch nicht Jule Tag ist (für die Skandinavier, nein nicht Weihnachten), darf sie ihren Ehrentag noch nicht bestimmen und so geht es nach der vorgeplanten Route.


Doch irgendwie ist immer Jule Tag und wir machen das, was sie möchte. Ein Berg erklimmen mit Seilen und hoch hangeln gefällt ihr nicht so.


Also werden wir wieder wandern, Höhlen besichtigen und Wasserfälle angucken.


Damit kann ich natürlich sehr gut leben und bin insgeheim froh, weil der Aufstieg zum Gipfel, wenig bis gar kein Schatten hätte und das bei 43 Grad in der Sonne. Da kann ich mir auch besseres vorstellen.


8:55 Uhr machen wir uns auf den Weg zur Lokvarka Cave. Die ist gerade mal 4 Minuten entfernt.


Der Parkplatz ist sehr einfach zu verfehlen, doch zum Glück ist gar kein Verkehr und ich kann schnell wenden.


9:01 Uhr erreichen wir den Ticket Schalter für die Tour und hoffen, dass wir noch Glück haben und die 9 Uhr Tour machen können.


Am Schalter sitzen zwei sehr unmotivierte junge Frauen.


Auf unsere Frage, ob wir noch die 9 Uhr Tour mitmachen können, zucken sie mit ihren Schultern und sagen " Warum nicht, ist sowieso noch keiner da".


24 Euro ärmer gehen wir mit unserer - gefühlt 14 Jahren jungen - Guide zur Höhle.


5 Minuten laufen wir dorthin und sie schlendert vor sich hin und wir denken, dass kann ja was werden, aber immerhin sind wir alleine mit ihr und können es in unserem Tempo machen.


Beim Eingang schließt sie alles auf und macht die Elektrik an. Diese Zeit nutzen wir, um unsere Jacken anzuziehen und das Objektiv zu wechseln.




Nun geht es los und unser privater Guide ist ein komplett anderer Mensch. Völlig motiviert (vielleicht liegt es daran, dass es kein Handyempfang unten gibt) legt sie los und erzählt uns in einem super Englisch (sie meinte vorher, dass ihr Englisch nicht so gut ist) extrem viel über die Geschichte der Höhle und andere Sachen. Das macht sie wirklich super.


Eigentlich wollen wir Fotos und auch Videos nebenbei machen, doch da meinte sie, dass wir auf dem Rückweg genug Zeit haben, noch lohnt es sich nicht, da wir runter gehen und wenn wir nachher die vielen Höhenmeter nach oben gehen, ist es ganz angebracht immer wieder Fotopause einzulegen.


Das macht natürlich viel Sinn und gut zu bewerten von ihr.


Ab jetzt an haben wir alle richtig Freude dran und wir können entspannt zu hören und alles bewundern und auf dem Rückweg alles festhalten.


Auch sie wird immer offener und wir haben sehr viel spaß zusammen.


Die Höhle ist beeindruckender als die von gestern und geht so tief rein. Das hätten wir nicht erwartet. Es gibt insgesamt 6 Ebenen, wo von wir 4 besuchen dürfen.


Da wir so fit wirken, geht sie mit uns sogar in die 5. Ebene.


Sie zeigt uns sogar die 6., doch da muss man nachweisen können, dass man sowas schon öfter gemacht hat und man muss einen kleinen Test machen, der einem beweist, dass man in engen Räumen super klettern kann. Sie wäre auch der falsche Guide dafür. Das gibt es nur mit besonderer Anfrage.


Uns reicht das hier vollkommen und wir sind extrem froh, es gesehen zu haben und freuen uns zugleich über diese Abkühlung. Obwohl ich diesmal keine Jacke gebraucht hätte.




Man war das Cool und der Guide war doch so viel besser als erwartet und diesmal hätte ich gerne Trinkgeld gegeben, doch hatte sie uns draußen nur gefragt, ob wir noch eine Frage haben. Als wir es beneint haben, war sie schon verschwunden.


Wir ziehen unsere Jacken aus und laufen zurück zum Auto.


Uns kommt die nächste Tour entgegen und es sind ca. 25 Leute. Mensch, da haben wir aber Glück gehabt und durften die Höhle alleine bestaunen.



Freudestrahlend geben wir den nächsten Punkt ein. Es ist wieder eine Höhle.


Eigentlich ist sie nur 13 Kilometer und 15 Minuten entfernt, doch zieht Jule ihr festes Schuhwerk und ihre Thermounterwäsche aus, weil sie denkt, dass wir jetzt 5 Stunden fahren werden.


Geschockt musste ich erst mal an einem Parkplatz halten und fragen, was sie da macht.


Ihre Antwort, dass es sonst zu warm werden würde kann ich ja verstehen, aber da es nur noch 10 Minuten entfernt ist und es die letzte Höhle für heute sein wird, fehlten mir die Worte.


Sie wusste nicht, dass es gleich um die Ecke ist (nur zur Info, sie hatte die Tourpunkte selbst raus gesucht).


Ich schiebe es Mal auf ihr alter und bekomme gleich böse blicke.


Würde sie mich nicht als Fahrer brauchen (barfuß fahren ist ja auch doof), wäre ich wahrscheinlich den Graben runter gefallen.


Ich gucke mir vorsichtshalber mal den Parkplatz an und stelle fest, dass es eine wunderbar Aussicht hat.








Genervt zieht sie wieder ihr Skianzug an und wir kommen an der Höhle an.




Doch wir müssen noch 10 Minuten bis zur nächsten Tour warten.


Also zieht sie alles Sachen wieder aus und ist völlig fertig von der Wärme. Soll einer Mal die Frauen verstehen.



So ist das warten besser

Beim warten an der Tür merkt das Julchen, das schon die kalte Luft rauskommt und zieht wieder ihren Skianzug an.


Ich werde wahnsinnig.


10:58 Uhr kommt der Guide (die auch gleich die Kassiererin ist) raus und verabschiedet die andere Tour und begrüßt uns.


Über Google Übersetzer zeigt sie uns an, dass sie kein Englisch oder andere sprachen kann.


Ist natürlich für ein Guide in einer touristischen Aktivität nicht so praktisch.


Wir können aber einen Offline Guide für die Höhle runter laden und als das fertig ist, beginnt wieder unsere private Führung.


Für 6,50 €/Person starten wir unsere Tour. Die Höhle ist sehr klein, doch hat sie von September bis Juni einmalige Sachen zu bieten.


So ist es die einzige Höhle in Europa (wenn man den Audio Guide glaubt) wo man einen Wasserfall bewundern darf und sie für jede zugänglich ist (sei es Rollstuhlfahrer, Menschen mit Kinderwagen usw.).


Die Höhle hat - trotz ihrer geringen Distanz - viel zu bieten.


Durch das einfache erreichen, werden auch einige Filme hier gedreht.


Da wir gerade wieder eine private Tour haben und sie nicht unsere Sprache spricht bzw. englisch, können wir ganz entspannt hier entlang laufen.


Auf meinem Hinweis, dass mich die Taschenlampe beim Foto machen stört, reagiert sie. Jule sagt, dass es doch klar ist, sie kann doch kein englisch. War mir in diesem Moment nicht bewusst.


Trotzdem hat es mich genervt, dass sie ganze zeit mit diesem blöden Licht für das fotografieren rumgefuchtelt hat.


Doch es war eine sehr tolle Tour und jeden Euro wert.


Leider ohne Wasserfall, das ist bestimmt ein Ereignis, welches man nicht so schnell vergisst.





Als wir wieder draußen sind, stehen 18 Leute vor dem Eingang.


Man, da haben wir wieder richtig Glück gehabt.




Das war nun unsere letzte Höhle hier und es wird immer wärmer. Ich frage Jule, warum wir sowas nicht zu den Höchsttemperaturen machen können.


Jetzt guckt sie mich mit ihren traurigen Manga Augen an. Das müssen Frauen von der Geburt an beigebracht bekommen (Johanna?).


Nun ist sie selber Schuld, dass wir die Wanderwege in der puren Sonne bewältigen werden.


Das nächste Ziel ist 35 Minute entfernt und ist mal was ganz anderes.


Es wird das "Kastell von Trsat" sein.


Die Burg ist sehr schnell gefunden, nur ein Parkplatz nicht. So müssen wir einen riesen Bogen (weil alles Einbahnstraße ist) fahren.


Wir finden einen super Schattenplatz und nur 150 Meter entfernt.


Doch Jule fragt, warum ich so viel lenke beim einparken.


Ich stehe mit einem Zug perfekt in der Parklücke und frage sie, was es zu beanstanden gibt?


Wir werden nicht auf einen Nenner kommen und so laufen wir zur Burg.


Der Eintritt ist kostenlos und viel zu bieten hat es nicht, aber die Aussicht vom höchsten Punkt ist schon toll.




Kann man sich angucken, muss man aber nicht.



Nun stehen noch drei Punkte auf unserer Liste für heute.


Zuerst wird der Viewpoint "Vela Draga" im Nationalpark Ucka angesteuert.


Der Weg dorthin macht schon viel spaß. Es geht über super Kurven extrem bergauf und wieder runter.


Wenn da nicht ein Bielefelder wäre.


Er denkt, meine Stadt existiert nicht und so existiere ich auch nicht.


Er hält den ganzen Verkehr auf und bei der einzigen guten Stelle kann ich ihn überholen.


Wir kommen dann sehr schnell am Parkplatz an und müssen noch 10 Minuten laufen.


Leider sind 8 Minuten davon in der Sonne und so ist Jule den ganzen Weg meckernd und es erinnert mich an Doglake.


Als wir ihn endlich(10 Minuten können gefühlt auch mal 3 Stunden dauern) erreichen, sind wir (also Jule) wieder Happy.


Es erinnert einen an die sächsische Schweiz.




















Ein toller Aussichtspunkt, der normalerweise sehr einfach zu erreichen ist.


Der Rückweg ist genau so hart (wer hätte das gedacht) wie der Hinweg.


Nun steuern wir den Zarecki Krov Waterfall an.


Der ist 25 Minuten entfernt und die Strecke führt wieder über tolle Kurven und Berge.


Diesmal sind es wieder die deutschen, die den Verkehr blockieren.


Ich bin ein verdammtes Stadtkind aus Berlin und bin es auch nicht gewohnt Berge zu fahren, aber ich bremse auch nicht, bei jeder Kurve, auf 14 km/h ab.


Irgendwann erreichen wir dann doch den Wasserfall.


Für den Parkplatz müssen wir 5 € bezahlen.


Der Weg zum Wasserfall ist sehr eben und dementsprechend einfach.


Hier dürfen wir dafür baden und sogar von den Klippen springen.


Letzteres machen wir nicht, weil wir unsere Haare nicht nass machen wollen.


Eine Frau, ein Wort.


Am Kiosk holen wir uns zwei Kaltgetränke und den Schlüssel für das Wc.


Es ist ein Dixiklo und nicht eines von der tollen Sorte.


So ziehen wir uns hinter dem Kiosk um und gehen voller Vorfreude ins Wasser.


Der Wasserfall hat keine große Gewalt, weil einfach die

Wassermenge fehlt, ist aber trotzdem nett anzugucken.


Inmitten einer Grotte kann man sich hier austoben.


Es ist eigenglich ein toller Ort, doch um einzusteigen gibt es bessere Orte.


Hier gehen wir - im erfrischendem Wasser - baden und gönnen uns an den Klippen ein Kaltgetränk.







Neues Haustier?

Das Baden und das Kaltgetränk haben sehr gut getan und voller Freude fahren wir zum letzten Punkt des Tages.



Der letzte Punkt ist der Wasserfall "Sopot Waterfall".


Doch bevor wir den Weg dorthin fahren können, kommt uns eine Schranke in dem Weg.

Ganze 15 Minuten passiert gar nichts. In der Zeit hole ich aus dem Kofferraum unser Essen. Nach 35 Minuten passiert immer noch nichts. Die Schlange wird immer länger und von weitem nimmt man ein hupen wahr.


Ich mache Jule den Vorschlag, sie soll doch zu den Gleisen gehen und mir sagen, ob ein Zug kommt.


Das traut sie sich nicht. Umgedreht leider auch nicht und da ich nicht blind über die Gleise fahren will, wenden wir und nehmen einen Umweg in Kauf. Ich glaube einfach mal, dass wir immer noch dort stehen würden.


Nach 26 Minuten erreichen wir unseren letzten Punkt.


Der Wasserfall ist leider fast ausgetrocknet und so machen wir nur paar Bilder und laufen zum Auto zurück.





Immerhin bekommt hier Flyspy ausflug:






Nun haben wir für heute alles abgeklappert und fahren zur Unterkunft. Diese ist immerhin auch noch eine Stunde Entfernt.


Wir haben auf der Strecke immer wieder Thüringer vor uns und stellen fest, dass sie kein Auto fahren können. Sollten sie nicht Berge gewohnt sein?


Gegen 18:30 Uhr erreichen wir unsere "Villa" und bekommen unsere Zimmer mit Meerblick zugewiesen.


Es ist natürlich in der 3. Etage (ohne Fahrstuhl). Heißt ich darf alles hochschleppen.


Dafür ist die Aussicht super.






Später gehen wir noch Kaltgetränke holen und machen es uns am Pool gemütlich.


Obwohl das Wasser eine Temperatur von 29 Grad hat, friert die Jule.


Ohne Worte.


Trotzdem kam sie ganz kurz mit rein.








Gleich werden wir Jules Geburtstag rein "feiern".


Gefahrene Kilometer: 200





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